Heideköpfe kämpfen um die Baseball-Krone
Zum Finale gibt’s den Klassiker: Die langjährigen Rivalen Heidenheim Heideköpfe und Regensburg Legionäre kämpfen in einer Best-of-Five-Serie um die deutsche Baseballmeisterschaft. Dabei müssen sich die hsb-Baseballer in den Spielen eins und zwei zunächst am Samstag und Sonntag (jeweils 14 Uhr) beim Titelfavoriten in der Oberpfalz beweisen.
Thomas Jentscher/HZ – 17.09.2015
Auch in der Finalserie triumphiert das Team, das zuerst drei Siege hat. Los geht’s am Samstag und Sonntag (19. und 20. September, jeweils 14 Uhr) mit zwei Partien in Regensburg, am Freitag, 25. September geht’s dann ab 19 Uhr bei Flutlicht im Heideköpfe-Ballpark weiter. Ein eventuelles Spiel 4 wäre am Samstag, 26. September um 14 Uhr.
Zum ersten Mal seit 2010 haben es nicht die jeweiligen Meister der Regular Season in den Bundesliga-Gruppen Nord und Süd in die Endspielserie geschafft. Dies verhinderten die Heideköpfe mit ihrem 3:1-Erfolg im Halbfinale gegen Nord-Meister Bonn. Auch vor fünf Jahren gab es ein „Süd-Finale“, auch damals standen sich Regensburg und Heidenheim gegenüber. Am Ende einer dramatischen Serie triumphierten die Ostbayern im fünften Spiel mit 10:4, gelingt den Heideköpfen nun die Revanche?
Von der Papierform her liegt die Favoritenrolle wohl klar bei Regensburg. Die Legionäre gaben zwar im Viertelfinale ein Spiel gegen Hamburg ab, verzichteten in dieser Partie aber auf ihren überragenden Werfer Mike Bolsenbroek. Auch das Halbfinale gegen die Solingen Alligators endete 3:1, war bei genauerem Hinsehen aber eine ganz klare Sache. Mit insgesamt 45:22 Hits demontierten die Regensburger den amtierenden Meister regelrecht. Zudem konnten die Heidenheimer in der Punkterunde nur eines von vier Spielen gegen die Legionäre gewinnen.
Wie immer stellt Regensburg ein offensiv starkes Team, angeführt von Kai Gronauer. Der langjährige US-Profi, der nach seiner Rückkehr aus Amerika überraschend nicht wieder in seine Heimat Solingen ging, sondern sich den Legionären anschloss, unterstützt die Mannschaft nicht nur als starker Catcher und Outfielder. Als Hitting-Coach hat er sicher seinen Anteil daran, dass einige der jungen Talente, die der Klub seit Jahren aus ganz Deutschland ins Regensburger Baseball-Internat holt, den Sprung in die nationale Spitze geschafft haben.
Dazu kommen zahlreiche weitere deutsche Nationalspieler, mit Matt Vance ein erfahrener amerikanischer Shortstop, mit dem Venezolaner Ivan Rodriguez ein erfahrener Proficoach und mit Bolsenbroek und Gianny Fracchiolla zwei überragende Werfer mit europäischem Pass. Vor allem der Niederländer Bolsenbroek zeigte in den Play-offs bisher seine Klasse und gab in den gesamten Play-offs noch keinen einzigen Punkt ab, warf im ersten Spiel gegen Solingen unglaubliche 18 Strike-outs. Fracchiolla gilt ebenfalls als sehr hart, teilweise aber auch etwas unkontrolliert werfend. Dies bestätigte sich in Viertel- und Halbfinale, als der Südamerikaner mit italienischem Pass in drei Spielen 23 Walks abgab. Einziges Manko der Regensburger bisher in den Play-offs: Das Team leistete sich bereits ungewöhnliche 17 Errors. Vielleicht ein Ansatzpunkt für die Offensive der Heidenheimer.
Auf jeden Fall können die Heideköpfe mit Peter Sykaras und Tyler Lockwood zwei Hochkaräter auf dem Mound entgegen setzen. Insgesamt wird wohl die Form der jeweiligen Starting Pitcher beider Teams entscheidend sein, denn am Schlag haben Regensburg und Heidenheim gleichermaßen ihre Qualitäten. Für die Heideköpfe ist es die zweite Finalteilnahme in Folge und die vierte in den letzten sieben Spielzeiten. Damit wird das Team auch 2016 wieder im Europapokal spielen, doch darauf will sich Trainer und Manager Klaus Eckle nicht ausruhen: „Insbesondere die Jungs, die vergangenes Jahr das Finale verloren haben, wollen diese Jahr unbedingt den Titel.“
Wie so oft gilt: zumindest einen Sieg sollten die Heidenheimer aus Regensburg mit nach Hause bringen, dann wäre die Chance, im heimischen Ballpark den zweiten Titel nach 2009 zu holen, sicher gegeben. Auch aus Sicht des Trainers wird es darum gehen, das Pitching von Bolsenbroek irgendwie zu knacken. Bei allem Respekt vor dem Niederländer will er aber an der Spielweise nichts ändern und setzt auf die eigenen Stärken. „Wir sind nun mal eine Offensiv-Mannschaft, die wenn sie ins Rollen kommt nur schwer zu stoppen ist.“