Heideköpfe kommen gleich auf Touren
Das 10:3 über die Disciples aus München-Haar war ein Auftakt nach Maß für die Heidenheimer, ein Bericht von Thomas Jentscher:
Das konnte sich sehen lassen: Das erste Spiel der neuen Baseballsaison gewannen die Heidenheim Heideköpfe ziemlich souverän mit 10:3 gegen die Haar Disciples. Damit zeigt der Titelverteidiger gleich, dass auch 2018 mit ihm zu rechnen ist.
Da das Feld in Haar überraschenderweise für unbespielbar erklärt wurde – im klimatisch eher benachteiligten Heidenheim scheinen die Platzwarte bessere Arbeit abzuliefern –, fiel der eigentliche Saisonauftakt aus und statt des geplanten Doubleheaders wurde nur die Partie in Heidenheim ausgetragen. Dadurch konnten beide Teams im Bereich der Werfer aus dem Vollen schöpfen und es wurde eine sehr enge Partie erwartet.
Doch letztlich ging dies nur bei den HSBlern auf. Deren Starter RJ Hively musste zwar gleich einen äußerst glücklichen Hit von Nate Thomas hinnehmen, aber Catcher Simon Gühring und Shortstop Philip Schulz holten sich den schnellen Haarer, als der versuchte, die zweite Base zu stehlen. Zwei Strike-outs beendeten dann den ersten Angriff der Gäste.
Im Rückschlag kam Jay Pecci per Double auf Base, bei zwei Aus riss dann Gühring die Fans im Ballpark – der für den zeitigen Saisonstart außergewöhnlich gut gefüllt war – erstmals von den Sitzen. Gleich den ersten Wurf von Disciples-Pitcher Darren Fischer verwandelte er zu einem Homerun und damit zur 2:0-Führung.
Ein Homerun auf den ersten Pitch der Saison – ist das dem Heidenheimer Teamcaptain schon einmal gelungen? „Ja, gegen Haar“, schmunzelte Gühring, „ist aber schon ein paar Jahre her.“ Der Heideköpfe-Catcher zeigte sich mit dem Saisonstart zufrieden. „Wir können noch zulegen, aber vor allem angesichts der wenigen Testspiele hätte ich nicht gedacht, dass wir schon so gut hauen.“
Sehr gute 17 Hits schlugen am Ende für die Heidenheimer zu Buche. Allerdings hat Haars amerikanischer Werfer auch lange nicht die Klasse ihres letztjährigen Stars Ryan Bollinger. Nachdem Pecci mit weiteren Hits im zweiten und vierten Durchgang auf 4:0 erhöht hatte, war dann auch bereits Schluss für Fischer.
Für ihn kam Jan Tomek, der zuletzt in Diensten von Europapokalsieger Rotterdam stand. Aber auch er konnte nicht verhindern, dass die HSBler auf 6:0 davonzogen. Auf der anderen Seite gab Hively zwar in sechs Innings sechs Hits und drei Walks ab, warf aber auch sieben Strike-outs und wirkte immer so, als könne er noch eine Schippe drauflegen. So beispielsweise im dritten Spielabschnitt, als er bei geladenen Bases das Inning mit einem Strike-out gegen Haars US-Boy Austin Diemers beendete.
Die ersten Punkte der Disciples kamen auch nur durch einen Fehler der Feldverteidigung im sechsten Inning zustande. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Heidenheimer etwas einlullen lassen. Problematisch war dies aber nicht, Shawn Larry stellte im Rückschlag wieder auf 7:2 und drei Hits in Folge zu Beginn des achten Innings sorgten für die endgültige Entscheidung.
Auf dem Mound präsentierte sich der zweite Zugang für diese Saison, Logan Grigsby, in zwei Innings ebenfalls stark, den Rest erledigte Rückkehrer Clayton Freimuth, der Matchwinner des 2017er-Finals. Erfolgreichste Schlagleute bei Heidenheim waren Sascha Lutz (4 Hits bei 5 Versuchen) und Jay Pecci (3 von 4), aber auch die jungen Spieler konnten voll überzeugen. So steuerten Marius Buck und Tristan Hurler je zwei Hits bei, Simon Liedtke verbuchte einen Hit bei zwei Versuchen und zwei Walks. Auch in der Verteidigung zeigten sich die Eigengewächse stark, Schulz, Liedtke und Hurler sorgten für zwei schöne Double-Plays.
Heideköpfe: Lutz (LF; 4 Hits bei 5 Schlagversuchen, 2 Runs), Pecci (3B; 3/4, 2 Doubles, 3 RBI, 2 Runs), Owens (CF; 1/5, 2 RBI), Gühring (C; 1/4, 1 Homerun, 3 RBI, 1 Run), Larry (DH; 2/3, 1 Double, 1 RBI, 1 Walk), Hurler (1B; 2/4, 1 Walk), Schulz (SS; 1/3, 1 Run, 1 Walk), Buck (RF; 2/5, 1 RBI, 1 Run), Liedtke (2B; 1/2, 3 Runs, 2 Walks), Tsopatalo (DH; 0/1), Karpf (2B; 0/1), Seyfried (LF) – Pitcher: Hively (6 Innings, 0 Earned Runs, 7 Strike-outs), Grigsby (2 I, 0 ER, 2 SO), Freimuth (1 I, 0 ER)