Mit Arbeitssiegen Richtung Play-Offs
1.Baseball-Bundesliga: Das war dann doch ziemlich zäh: Die Heidenheimer Baseballer mussten hart kämpfen, ehe Schlusslicht Bad Homburg mit 13:5 und 2:1 besiegt war.
Letzten Endes war Coach Klaus Eckle dennoch nicht unzufrieden: „Die Bad Homburger haben viel besser gespielt, als man vom Tabellenplatz her hätte erwarten können. Sie haben kaum Fehler gemacht. Aber wir haben uns durchgebissen, ihre Schwächen gezielt genutzt. Letztlich waren es Arbeitssiege“, lautete das Resümee von Eckle, dessen Team nun so gut wie sicher in den Play-offs steht.
Ganz einfach war es auch nicht, an diesem schwül-warmen Samstagnachmittag zweimal neun Innings zu spielen. Dazu mussten die Heideköpfe die verletzten Terrell Joyce und Aaron Hornostaj sowie den verhinderten Johannes Krumm ersetzen, weitere Spieler gingen angeschlagen in die Partien. Als Werfer bot Eckle zunächst Julius Spann auf, der gute Momente hatte, sechs Strike-outs in fünf Innings warf, sich aber auch eine Schwächephase leistete und insgesamt zu viele Würfe benötigte.
Die Heidenheimer gingen im ersten Inning durch einen fulminanten Homerun von Sascha Lutz in Führung, hatten in der Anfangsphase aber gegen Bad Homburgs nicht allzu starken Werfer Nate Thomas oft nicht die nötige Geduld. So blieb es in den ersten beiden Durchgängen bei je einem Zähler, im dritten gab Spann dann vier Hits und zwei Walks ab und die Gäste gingen zur allgemeinen Überraschung 3:2 in Front.
Schon im Rückschlag sorgten Simon Gühring und der wiedergenesene und überzeugend spielende Shawn Larry zwar für das 4:3 aus Sicht der Gastgeber, das Spiel blieb aber zäh. Dabei musste Bad Homburg sogar noch den Ausfall von Spielertrainer Chris Ciatti verkraften, der sich bei einer Abwehraktion verletzte. „Wir haben uns dem Niveau angepasst“, beklagte auch Eckle. Ein Grund für das langwierige Geschehen war freilich die extrem verzögernde Spielweise der Hornets-Pitcher, vor allem Thomas verdiente sich den von Baseballern gerne mal vergebenen Titel „human rain delay“ (menschliche Regen-Verzögerung).
Letztlich kamen viele Punkte der Heidenheimer durch fast schon über-aggressives Baserunning zu Stande. Am Ende des Tages standen elf „stolen Bases“ zu Buche, nur einmal ging ein Spieler Aus. Dazu schafften es die HSBler, nach einem Opfer-Flugball gleich zwei Spieler nach Hause zu bringen und punkteten sogar durch einen Home-Steal. Gegen Teams mit besseren Catchern ist diese Taktik aber sicher nicht empfehlenswert.
Im sechsten Spielabschnitt löste Patrick Seyfried Werfer Spann ab, aber auch er kam nur langsam in die Partie und Bad Homburg verkürzte auf 6:5. Letztlich sorgte erst eine Rallye der Heideköpfe im achten Inning für die Entscheidung. Vier Hits und drei Walks schraubten das Ergebnis von 8:5 auf 13:5, Höhepunkt war dabei der Homerun von Jamie McOwen, der allein drei Punkte brachte.
Die zweite Begegnung gestaltete sich dann deutlich flotter. Heideköpfe-Pitcher Luke Sommer pflügte problemlos durch die Reihen der Bad Homburger Schlagleute, aber auch Gäste-Werfer Clayton Freimuth zeigte eine starke Leistung. „Er ist richtig gut, hat bei seinen Würfen auch viel abgewechselt“, lobt Eckle.
Zwar gingen die HSBler wiederum gleich im ersten Inning durch ein Triple von Jay Pecci und ein Single von Lutz in Führung, danach herrschte aber lange Zeit Funkstille. Im fünften Abschnitt war es erneut Pecci, der den zweiten Punkt erlief. Nach seinem Double nützte er beim folgenden Schlag von Lutz einen Fehler der Gäste. Das reichte. Der im achten Inning eingewechselte Wes Roemer gab zwar noch einen Punkt ab, brachte den Sieg aber dann im Schlussdurchgang mit drei Strike-outs in Folge sicher nach Hause.
Heidenheim – Bad Homburg 13:5/2:1
Hits: 11:8/6:7, Errors: 1:1/0:1, Schiedsrichter: Alexander Hartl, Stefan Hempfling, Lars Döhling
Heideköpfe: Pecci (3B; (3 Hits bei 7 Schlagversuchen, 2 Doubles, 1 Triple, 1 RBI, 1 Walk), Lutz (DH; 2/5, 1 Homerun, 2 RBI, 3 Walks), Gühring (C; 1/7, 1 Double, 3 RBI, 1 Walk), McOwen (CF; 2/8, 1 Homerun, 3 RBI), Larry (RF; 4/7, 1 Double, 1 RBI, 2 Walks), Roemer (1B/DH/P; 0/6, 2 Walks), Howard (2B; 2/8), Buck (LF; 1/4, 1 Walk), Schulz (SS; 2/4, 1 RBI, 3 Walks), Seyfried (1B; 0/3) – Pitcher: Spann (5 Innings, 3 Earned Runs, 6 Strike-outs), Seyfried (3 I, 1 ER, 1 SO), Hurler (1 I, 0 ER, 1 SO), Sommer (7 I, 0 ER, 7 SO), Roemer (2 I, 1 ER, 4 SO)