Zu Gast bei den Kurpfalz-Latinos
Die Aufregung um den Schläger von Terrell Joyce vom letzten Heimspielwochenende bleibt ohne Folgen. Der US-Neuzugang wurde wegen einer nicht auf der offiziellen Liste stehenden Keule im zweiten Spiel gegen Mainz des Feldes verwiesen. Da mittlerweile alle vom Welt-Baseball-Verband WBSC erlaubten Schläger auf die Liste des deutschen Verbandes aufgenommen wurde, und zu diesen zählt auch Joyces Spielgerät, bleibt er ohne Sperre und kann in Mannheim antreten.
Baseball-Bundesliga: Heideköpfe müssen zu den enorm verstärkten Mannheimern!
Nach der Siegteilung gegen Mainz zum Saisonauftakt stehen die Heidenheimer Baseballer gleich vor der nächsten schweren Aufgabe. Am Freitag (19 Uhr) und Samstag (14 Uhr) gastieren die Heideköpfe bei den Mannheim Tornados, die sich weiter verstärkt haben und ganz auf die lateinamerikanische Karte setzen.
Von Thomas Jentscher
Mit dem Split gegen Mainz konnte Trainer und Manager Klaus Eckle letztlich leben, zumal die Heideköpfe noch nicht in Bestbesetzung sind. Dennoch ärgert er sich immer noch etwas über die verpassten Chancen bei der 10:14-Niederlage am Samstag. Erfreulich waren die Debüts der neuen Pitcher Wes Roemer und Julius Spann beim 6:1 am Tag darauf. Fürs kommende Wochenende werden die Sorgen nicht kleiner. Nun fehlt auch noch Infielder Philip Schulz, der im Rahmen seines Studiums bis zum 12. Mai in London weilt. Zumindest blieb die Farce um den Schläger von Terrell Joyce ohne Folgen. Der US-Neuzugang wurde ja wegen einer nicht auf der offiziellen Liste stehenden Keule im zweiten Spiel gegen Mainz des Feldes verwiesen. Er wird nun aber nicht gesperrt und darf sogar weiter sein Bat verwenden, mittlerweile wurden alle vom Welt-Baseball-Verband WBSC erlaubten Schläger auf die Liste des deutschen Verbandes aufgenommen – zu diesen zählt auch Joyces Spielgerät.
Auf jeden Fall werden aber weitere Spieler aus dem Bereich der Heideköpfe-Nachwuchses zum Einsatz kommen. Eckle weiß zwar, dass es im Kampf um die Play-off-Plätze auf jeden einzelnen Sieg ankommen kann, will den jungen Akteuren aber weiter Wettkampferfahrung in der 1. Liga verschaffen. „Sie müssen einfach lernen, sich auf diesem hohen Niveau zu behaupten“, sagt der Heidenheimer Coach, wohl wissend, dass es ein langer Weg sein kann.
Klar ist auch, dass die HSBler in der Kurpfalz eine ganz schwere Aufgabe erwartet. Nachdem die Tornados in den vergangenen Jahren einige Male etwas Pech bei der Verpflichtung von ausländischen Spielern hatten, gelang es ihnen nun, ihre starken Akteure zu halten und dazu noch einige vielversprechende Verstärkungen an Land zu ziehen. Dabei setzt der deutsche Rekordmeister extrem auf Spieler aus Mittel- und Südamerika.
Star des Teams ist wohl Werfer Michael Torrealba, der Mitte der vergangenen Saison kam und eine überragende Bilanz verbuchte. Der 26-Jährige stammt aus Venezuela. Mannheims Pitcher fürs erste Spiel heißt in diesem Jahr Eduardo Miliani, ein Mexikaner, der dank italienischem Pass als EU-Ausländer auflaufen darf. Catcher und in diesem Jahr auch Trainer ist der erfahrene Juan Martin, ein Argentinier, der ebenfalls über einen italienischen Pass verfügt. Dazu kommen noch Outfielder Manuel Hernandez auf Guatemala und Ian Vasquez aus Puerto Rico. Ein weiterer Neuzugang hört auf den Namen Luis Santa Cruz, kam aber von den Paderborn Untouchables und stammt aus dem sächsischen Sebnitz, des Weiteren spielt mit Luis Diaz ein gebürtiger Mannheimer.
Dass in so einer Latino-Truppe jede Menge Schlagpower steckt, ist klar und das unterstrichen die Mannheimer bereits mit 20 Hits am ersten Spieltag in München-Haar. Bei den Werfern trumpfte Torrealba (10 Strike-outs) gleich wieder auf, Miliani hatte dagegen noch Probleme, gab in fünf Innings acht Hits und sechs Walks ab. Trotzdem zeigten die Männer aus der Quadratestadt mit dem Split in Haar (8:14/10:8), dass mit ihnen zu rechnen ist, werden doch auch die für die neue Europaliga extra verstärkten Disciples in diesem Jahr hoch gehandelt. Dabei fehlte den „Wirbelwinden“ mit Hernandez sogar noch einer der Neuzugänge, er musste wegen eines fehlenden Visums noch einmal zurück in die Heimat fliegen, wird aber wohl am Wochenende zur Verfügung stehen.
Ein Problem der Mannheimer könnte die fehlende Tiefe im Pitching-Kader sein, schon in München konnten die Tornados zweimal eine klare Führung nicht verteidigen, gewannen das zweite Spiel dann aber doch in der Verlängerung. Für die Heideköpfe gilt also die Devise, die beiden Starter der Gastgeber möglichst lange zu beschäftigen. Wenn dann die Leistungsträger am Schlag noch etwas zulegen können, ist sicher auch in Mannheim etwas drin.
Auch die zweite Mannschaft der HSB-Baseballer steigt am Wochenende in die Saison ein. Zum Start der neuen Zweitligasaison erwartet die von Johannes Weber und Terrell Joyce trainierte Truppe am Sonntag (13 und 15.30 Uhr) die Neuenburg Atomics.