Zwölfter Sieg in Folge
Zwölf Spiele, zwölf Siege – an so eine Bilanz in der jüngeren Geschichte der Baseball-Bundesliga kann sich keiner erinnern. Die Heideköpfe dürfen sich nach den 13:2- und 6:0-Siegen über Aufsteiger Saarlouis Hornets über diesen Zwischenstand freuen – kaufen können sie sich davon aber noch gar nichts. Es ist nicht einmal die komplette Vorrunde gespielt, mit den dieses Jahr erstmals auf dem Plan stehenden Interleague-Spielen gegen die vier besten Teams aus dem Norden und den entscheidenden Play-offs haben die Heidenheimer noch den größeren Teil der Arbeit vor sich.
Bildergalerie vom Sweep gegen die Saarlouis Hornets >>> hier.
Dass die HSB-Baseballer auf einem guten Weg sind, bestätigten sie aber auch am Wochenende im gut gefüllten heimischen Ballpark. Natürlich waren Siege gegen Schlusslicht Saarlouis Pflicht, aber auch diese müssen – gerade nach einer zweiwöchigen Spielpause – erst einmal eingefahren werden. Der mit einer nicht so hochklassig besetzten, aber sehr homogenen Mannschaft antretende Aufsteiger begann durchaus motiviert und ging im ersten Spiel am Samstagabend nach einer leichten Unsicherheit in der Heideköpfe-Defense sogar in Führung.
Die Gary-Owens-Show
Aber schon im Rückschlag gingen die Gastgeber 2:1 in Führung, markierten in den ersten vier Innings kontinuierlich je zwei Punkte. Für Begeisterung sorgte Gary Owens. Den dritten Abschnitt eröffnete der Centerfielder mit einem Homerun, bei dem der Ball hoch übers Scoreboard hinweg flog – einer der weitesten Schläge, die bisher im Ballpark zu sehen waren. Und als Owens im vierten Durchgang wieder an den Schlag kam ging erneut auf den ersten Wurf von Hornets-Pitcher Peter Mick und durfte sich fünf Flugsekunden später für Homerun zwei feiern lassen.
Da wollte Catcher Simon Gühring nicht nachstehen und beförderte im nächsten Inning ebenfalls die Kugel über den Zaun. Es war der 3-Run-Homerun zum 13:1, das Spiel zu diesem Zeitpunkt längst entschieden. Heidenheims starker Werfer Johannes Krumm ließ nach dem ersten Inning nichts mehr zu, am Ende gestattete Robert Gruber den Gästen noch einen Zähler, ehe der vorzeitige 13:2-Sieg nach sechseinhalb Innings feststand.
Owens war mit drei Hits bei drei Schlagversuchen und 4 RBI auch der überragende Schlagmann, bestens lief es auch beim jungen Tristan Hurler, der auf 2 aus 2 kam. Insgesamt hatten die Heideköpfe eine Trefferquote von 44,3 Prozent, Saarlouis 25 Prozent.
Spiel zwei am Sonntagnachmittag war eine etwas zähere Angelegenheit. Die Heidenheimer Pitcher Justin Erasmus und Clayton Freimuth hatten Saarlouis komplett im Griff, gaben nur fünf Hits und einen Walk ab, warfen 13 Strike-outs. Offensiv lief es weniger rund, was nicht nur daran lag, dass Saarlouis mit Carlos Aponte einen recht guten Pitcher fürs zweite Spiel hat. Bei den Heideköpfen ließ die Konzentration etwas nach, zudem gab Trainer Klaus Eckle verständlicherweise vielen jungen Spielern die Möglichkeit, Erfahrungen in der 1. Liga zu sammeln.
Jay Pecci sorgt für Staunen
So beschränkten sich Highlights auf die Anfangsphase. Gleich im ersten Inning punktete Sascha Lutz und Mitch Nilsson erhöhte mit dem vierten Homerun des Wochenende auf 3:0. Dann zeigte Heidenheims 3rd-Baseman Jay Pecci zwei großartige Aktionen. Im zweiten Durchgang schnappte er sich einen Ball, obwohl der noch versprang und warf aus der Drehung zum Aus ans erste Base. Noch beeindruckender agierte der 40-Jährige im folgenden Inning, als er einen Schlag genau übers dritte Base per Hechtsprung erwischte und auf den Knien die circa 45 Meter ans erste Base warf.
Pecci war es auch, der mit seinem Hit im fünften Inning auf 5:0 erhöhte, der letzte Punkt kam durch einen Fehler der Gäste zustande. Saarlouis muss man einen disziplinierten Auftritt bescheinigen, die Mannschaft erkämpfte sich volle neun Innings, hatte aber nie wirklich eine Chance auf die Wende. Schon gar nicht, nachdem Freimuth ab dem siebten Inning den Pitchers Mound übernahm. Acht seiner neun Aus erledigt er per Strike-out, sorgte damit für ein rasches Ende der Partie.
Heidenheim Heideköpfe – Saarlouis Hornets 13:2 / 6:0
Hits: 13:6 / 7:5, Errors: 0:2 / 2:3
Zuschauer: 300 / 300
Heideköpfe: Lutz (CF; 2 Hits bei 6 Schlagversuchen, 2 Walks), Pecci (3B; 3/8, 1 RBI), Owens (CF; 5/8, 2 Homeruns, 1 Double, 5 RBI), Gühring (C/1B; 1/8, 1 Homerun, 3 RBI), Nilsson (2B; 2/6, 1 Homerun, 3 RBI, 1 Walk), Larry (RF; 1/6, 1 RBI, 2 Walks), Hurler (1B; 2/4, 1 Double, 2 Walks), Schulz (SS/C; 3/8, 1 Double, 1 RBI), Gruber (DH; 1/3, 1 Walk), Flüge (0/1), Seyfried (3B; 1 Walk), Tsopatalo (LF; 0/1), Antoniuk (1B; 0/1), Liedtke (SS), – Pitcher: Krumm (6 Innings, 1 Earned Run, 5 Strike-outs), Gruber (1 I, 1 ER, 1 SO), Erasmus (6 I, 0 ER, 5 SO), Freimuth (3 I, 0 ER, 8 SO)
Bericht: Thomas Jentscher